Fördermitteilung: Nachwuchsstipendium für ME/CFS-Forschung an der Charité

Im Januar 2026 startet das erste gemeinsame Förder-Stipendium der Lost Voices Stiftung (externer Link) und der ME/CFS Research Foundation an der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Im Rahmen der International ME/CFS Conference 2025 (Link) haben die Stiftungen eine Kooperation zur Förderung von ME/CFS-Nachwuchswissenschaftler*innen vereinbart. Hierfür stellt die ME/CFS Research Foundation die Fördermittel zur Verfügung. Die Abwicklung der Stipendien-Förderung erfolgt über das Stipendiat*innen-Programm der Lost Voices Stiftung.

Das erste gemeinsame Förderstipendium wird an Linus Fock vergeben, der im Rahmen seines Medizinstudiums in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen (Details im ME/CFS Research Register) an der Charité – Universitätsmedizin Berlin promoviert. Das Promotionsprojekt von Linus Fock trägt den Titel „Vergleichende Untersuchung von gesunden Kontrollpersonen und Patientinnen mit ME/CFS anhand von Fragebögen, Handkraftmessung, kognitiver Testung und Labormarkern“.

Projekthintergrund und -ziele:

Biomarkerstudien zu ME/CFS (Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom) konnten in den vergangenen Jahren eine Reihe an wichtigen Hinweisen zu den möglichen Krankheitsmechanismen aufzeigen. Bei der Mehrheit der untersuchten ME/CFS-Patient*innen ließen sich Hinweise auf eine Immundysregulation mit Entzündungsmarkern feststellen, bei einem Teil der untersuchten Proband*innen konnten zudem Autoantikörper und veränderten Immunzellprofile nachgewiesen werden. Zusätzlich wurden Störungen des Mitochondrienstoffwechsels, sowie der Durchblutung nachgewiesen.

Für biomedizinische Forschungsprojekte sind gut charakterisierte Patient*innen- und Kontrollkohorten (gesunde Kontrollgruppen) von zentraler Bedeutung. Nur durch den Vergleich mit sorgfältig definierten gesunden Kontrollen lassen sich krankheitsspezifische Veränderungen eindeutig identifizieren, wissenschaftlich belastbare Schlussfolgerungen ziehen und diagnostische Marker entwickeln. Ziel des geförderten Promotionsprojektes ist der Aufbau und die Analyse einer Kohorte von 100 gesunden Proband*innen für den anschließenden Vergleich mit ME/CFS-Patient*innen. 

Im Rahmen des Förderprojektes werden von gesunden Proband*innen Daten zum Gesundheitsstatus (Anamnese, Selbstauskunft), epidemiologische Daten und Fragebögen zur Symptomerfassung analog zur ME/CFS-Kohorte erfasst, sowie klinische Untersuchungen durchgeführt (Handkraft, kognitive Testung mittels Symbol Digit Modalities Test (SDMT), Blutdruck- und Pulsmessung im Sitzen und Stehen sowie Laboranalysen zu Standardparametern und immunologischen Markern).

Das Projekt startet am 01.01.2026 und soll über den Zeitraum von 6 Monaten eine standardisierte Kontrollkohorte von gesunden Erwachsenen aufbauen. Die Projektergebnisse werden in einer wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht, die zur Validierung und Weiterentwicklung von Biomarkern für ME/CFS beitragen soll.

Einbindung in die laufende Biomarkerforschung

Die über das Projekt erhobenen Daten der gesunden Kontrollkohorte sollen u. a. in die Arbeit folgender Forschungsvorhaben, die mit Beteiligung der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Scheibenbogen umgesetzt werden, einfließen:

  • Immune Mechanisms of ME (IMMME) Verbundvorhaben:
    Charakterisierung der Funktion von G-Protein gekoppelten Rezeptor (GPCR)-Autoantikörpern im Rahmen der 2. Phase des Verbundvorhabens (Laufzeit 10/2025–09/2027), Details zur 1. Förderphase von IMMME finden sich im ME/CFS Research Register
  • Charakterisierung von Autoimmunantworten zur Identifizierung von Targets in ME/CFS (CURE-ME) Verbundvorhaben: 
    Charakterisierung von EBV-kreuzreagierenden Autoantikörper und B-Zellen (Laufzeit 01/2025 – 12/2027, Details im ME/CFS Research Register)
  • Untersuchungen zur Gefäßdysfunktion und Minderperfusion bei Patienten mit ME/CFS (VADYS-ME) Verbundvorhaben: 
    Analyse von Biomarkern zur Minderdurchblutung (Laufzeit 01/2025 – 12/2027, Details im ME/CFS Research Register)

Warum fördern wir dieses Projekt?

Das Projekt zum Aufbau einer gesunden Erwachsenen-Kontrollkohorte an der Charité – Universitätsmedizin Berlin ergänzt unsere Förderung des „HeLP“-Projektes zum Aufbau einer gesunden Kontrollkohorte für Kinder und Jugendliche des Münchner Chronische Fatigue Centrums für junge Menschen (MCFC) an der Technischen Universität München (vgl. Projektankündigung). Beide Projekte erfüllen die in unserer Förderstrategie (Link) definierten Ziele. Zur Generierung von Vergleichsdaten mithilfe gesunder Kontrollproband*innen stehen darüber hinaus aktuell keine öffentlichen Fördermittel zur Verfügung. 


Wie kann man die Arbeit der ME/CFS Research Foundation unterstützen?

Wir setzen uns dafür ein, dass Diagnose, Versorgung und Therapie von ME/CFS-Betroffenen eines Tages medizinischer und sozialer Standard werden. Als ME/CFS Research Foundation fokussieren wir uns auf die biomedizinische Forschung, in der wir das Schlüsselelement zur Lösung dieser Probleme sehen (mehr dazu in unserer Förderstrategie und im Halbjahresbericht Sommer 2025, der unsere Aktivitäten zusammenfasst). Dafür brauchen wir umfassende Unterstützung von privaten Spendenden – Betroffene, Angehörige, Familien, Freunde, Vereine, Schulen, Netzwerke, Unternehmen, Initiativen, Veranstaltende und alle Unterstützenden. Und wer nicht direkt fördern kann, kann unsere Story teilen und so andere motivieren zu helfen. Denn nur gemeinsam ist so ein Kraftakt möglich.

Wir überführen Spenden und sonstige Unterstützung vollständig in wissenschaftlich exzellente Forschung, Vernetzung der Forschenden und schließlich sichtbare Erfolge, d.h. bessere Diagnostik und Therapien. Dabei arbeiten wir mit anderen Organisationen und Initiativen gerne zusammen – kommen Sie auf uns zu!

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