Fördermitteilung: Unterstützung für weitere Biomarker-Studie an der Charité

Ab Januar 2026 unterstützt die ME/CFS Research Foundation ein weiteres Forschungsprojekt an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, das sich mit der Entwicklung von Biomarkern für ME/CFS befasst. Im Zentrum steht die Untersuchung von Veränderungen des Gehirns mittels Bildgebungsverfahren. 

Für die Dauer von Januar bis Juni 2026 übernimmt die Stiftung Kosten für die Untersuchung von Hirnveränderungen bei ME/CFS (Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom) und deren Bewertung als potenzielle Bildgebungsmarker. Durchgeführt werden die Analysen von Dr. Guido Camma in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Carsten Finke an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Berlin School of Mind and Brain. Das Vorhaben ist angebunden an das Forschungsnetzwerk Nationale Klinische Studiengruppe (NKSG).

Projekthintergrund und -ziele:

Magnetresonanztomographie (MRT)-Untersuchungen, die bei Proband*innen der Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBOT)-Studie der NKSG durchgeführt wurden, liefern Indizien für funktionelle Veränderungen des zentralen Nervensystems bei ME/CFS (siehe Poster-Präsentation von Dr. Camma auf der International ME/CFS Conference 2025). Diese Mechanismen sind bisher noch nicht ausreichend erforscht, um daraus Bildgebungsmarker entwickeln zu können. Diese könnten jedoch in Zukunft potenziell Teil einer objektive ME/CFS-Diagnostik sein und wichtige Informationen für individualisierte Behandlungsansätze liefern. 

Vor diesem Hintergrund zielt das vorliegende Projekt darauf ab, strukturelle und funktionelle Hirnveränderungen bei ME/CFS systematisch zu differenzieren und im Hinblick auf ihre Eignung als objektive Bildgebungsmarker zu untersuchen. Im Zentrum steht die Frage, ob funktionelle Veränderungen des zentralen Nervensystems – insbesondere sog. thalamo-kortikale Hyperkonnektivität – von Immunadsorption modulierbar sind, d. h. ob sich die bei ME/CFS-Patient*innen im Gehirn festgestellten funktionellen Veränderungen nach der Apherese-Behandlung zurückbilden und normalisieren. Neben dem Potenzial von MRT-Untersuchung für die Biomarker-Entwicklung (sowie ein potenzielles zukünftiges Behandlungs-Monitoring) könnten hierüber weitere Belege für die Rationale von immunmodulierenden Therapieansätzen geliefert werden (insb. für Autoantikörper-Depletion in Form von Immunadsorption und B-/Plasma-Zell-Depletion).

Neben der Betrachtung von Daten aus MRT-Untersuchungen soll zusätzlich ermittelt werden, ob diese Daten mit immunologischen Parametern wie dem individuellen Autoantikörperprofil der untersuchten Proband*innen korrelieren. Zu den dafür angewandten Untersuchungsmethoden zählen volumetrische Analysen, seed-basierte Resting-State-Konnektivitätsanalysen, sowie Sekundäranalysen zur Thalamus-Konnektivität und Symptombelastung, Gruppenstratifizierung und Analysen zu Autoantikörpern und thalamokortikaler Konnektivität. Für diese Analysen werden Bildgebungs- und Biodaten genutzt, die von Proband*innen der IA-PACS-CFS-Studie gesammelt wurden. IA-PACS-CFS ist eine klinischen Phase II-Studie zur Immunadsorption als Behandlung von ME/CFS nach COVID-19 und anderen Infektionen und wird ebenfalls als Teil der NKSG umgesetzt. 

Das Vorhaben verfolgt zudem das Ziel, mögliche immunologische Subtypen von ME/CFS zu identifizieren, sodass in Zukunft Patient*innen im Vorfeld für entsprechend geeignete Behandlungsansätze anhand ihrer vorliegenden Krankheitsmechanismen ausgewählt werden können. Insgesamt umfassen die Analysen 65 ME/CFS-Patient*innen und 65 alters- und geschlechts-gematchte gesunde Kontrollpersonen, die vor Therapiebeginn mit einem identischen MRT-Protokoll untersucht wurden. 

Einbindung in die laufende Biomarkerforschung

Das vorliegende Projekt ist direkt an die bereits laufenden Forschungsarbeiten diverser Arbeitsgruppen am Max-Delbrück-Centrum (MDC), Berlin Institute of Health (BIH), Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und an der Charité – Universitätsmedizin Berlin im Rahmen der NKSG angebunden. Dies betrifft insbesondere die Biomarker- und Diagnostikplattformen sowie die klinische Phase II-Studie zur Immunadsorption.

Warum fördern wir dieses Projekt?

Das Projekt zur Untersuchung von Hirnveränderungen bei ME/CFS als mögliche Biomarker an der Charité – Universitätsmedizin Berlin ergänzt unsere bestehende Unterstützung der Forschungsarbeiten im Rahmen der NKSG, insbesondere für das Biomarker-Projekt von Annick Fehrer in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen. Beide Fördervorhaben der Foundation im Rahmen der NKSG erfüllen die in unserer Forschungs-Förderstrategie definierten Ziele. Um dieses neue Biomarker-Projekt bereits im Januar 2026 starten zu können, wird es noch in diesem Jahr finanziert. 


Wie kann man die Arbeit der ME/CFS Research Foundation unterstützen?

Obwohl Fortschritte erzielt wurden, ist es noch ein weiter Weg, bis die Diagnose, Versorgung und Behandlung von ME/CFS-Patient*innen eines Tages zum etablierten medizinischen und sozialen Standard gehören. Als ME/CFS Research Foundation fokussieren wir uns auf die biomedizinische Forschung, in der wir das Schlüsselelement zur Lösung dieser Probleme sehen (mehr dazu in unserer Förderstrategie und im Halbjahresbericht Sommer 2025, der unsere Aktivitäten zusammenfasst). Dafür brauchen wir umfassende Unterstützung von privaten Spendenden – Betroffene, Angehörige, Familien, Freunde, Vereine, Schulen, Netzwerke, Unternehmen, Initiativen, Veranstaltende und alle Unterstützenden. Und wer nicht direkt fördern kann, kann unsere Story teilen und so andere motivieren zu helfen. Denn nur gemeinsam können wir dieses Ziel erreichen.

Wir überführen Spenden und sonstige Unterstützung vollständig in wissenschaftlich exzellente Forschung, Vernetzung der Forschenden und schließlich sichtbare Erfolge, d.h. bessere Diagnostik und Therapien. Dabei arbeiten wir mit anderen Organisationen und Initiativen gerne zusammen – kommen Sie auf uns zu!

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